philosophie

"wir sehen unsere arbeit in engem zusammenhang mit der handwerklichen bautradition"


tradition dabei nicht im sinne von historischem formgut sondern in der kontinuität einer probaten, geistigen haltung.


das handwerk ist die denkschule die uns lehrt konkret, unerbittlich und wunderbar die konzise beachtung der materialtechnischen logik, also die innere komponente guten arbeitens:

- WIE und WORAUS etwas gemacht wird.

sie lehrt uns auch die kulturtechnische vernunft, die äußere richtschnur sinnvollen werkens und gestaltens:

- WARUM und WOFÜR etwas gemacht wird.


das handwerk lehrt uns weiters die intelligenz der ökonomie im materialaufwand, in der bearbeitung, in der benutzung – mit minimalem a
ufwand ein maximales resultat, eine maximale leistung zu erzielen. alles was verschwendung erfordert oder nach sich zieht, ist im handwerklichen ethos obsolet.
und umgekehrt kommt das größte vergnügen, die echte effizienz und schönheit dann zustande, wenn eine sache wirklich intelligent und gewitzt im sinn der handwerklichen werte konstruiert, gedacht und gemacht ist.

all das ist nicht neu, wurde von bedeutenden baukünstlern, technischen und kulturellen reformern längst erkannt, immer wieder angesprochen.

das Erfolgsrezept und das besondere dieses ansatzes war und ist zum teil immer noch, eben nicht das besondere zu wollen, sondern optimale standards für das alltägliche zu schaffen. 

in der heute so schwierig gewordenen, so dringend nötigen synthese von handwerklich-industrieller technik und nachhaltiger baukunst muss das motto sein

"so komplex wie nötig und so einfach wie möglich".

der architekt achtet darauf, dass das einfache nicht banal wird, - und der handwerker schaut darauf, dass das einfache nicht kompliziert wird.

so orientieren wir unsere arbeit in der tradition einer handwerklichen baukunst und nicht der in den versuchlabors aufgekochten kunstarchitektur.

wir wollen ein gesamtheitliches berufsbild verkörpern, das nicht bei „schöner architektur“ beginnt und endet, sondern ein modernes bauen als teil des verantwortlichen umgangs mit natur, mit landschaft, mit den ressourcen der biosphäre definiert.

(abgewandelter auszug aus dem vorwort zur publikation „spirit of nature wood architecture award“ von otto kapfinger)